Familienaufstellung (Aufstellungsarbeit)
Foto: Freepik.com
Die Familienaufstellung gehört zu den systemischen Therapien, und wurde von Bert Hellinger begründet. Bis heute haben zahlreiche Therapeuten seine Methode weiterentwickelt und verfeinert.
Die Familienaufstellung soll ans Licht bringen was bisher im persönlichen verborgen blieb. Beziehungen, Bindungen und Zusammenhänge werden hier betrachtet und gegebenenfalls korrigiert. Es geht auch darum, sich mit Respekt und Achtung das eigene familiäre System anzuschauen, um versteckte, alte Muster aufzudecken oder Sichtweisen zu veändern. Wir alle stecken fest in solchen Mustern. Dabei geht es nie um eine Schuldzuweisung, sondern es geht darum das, dass, was nicht sein darf/sein soll, gesehen und achtsam akzeptiert werden kann.
Auch geht es natürlich nicht darum, den Täter oder die Täterin frei von deren Verantwortung zu sprechen, sondern der eigenen Verdrängung entgegen zu wirken! Dinge, Menschen und Situationen, die im „Familien-System“ keine Beachtung und Wertschätzung gefunden haben, entwickeln oft eine nicht zu unterschätzende Eigendynamik. Sie werden unbewusst über Generationen, mit oftmals fatalen Folgen weitergegeben! Meist übernehmen nachfolgende Generationen die Verantwortung für ein Thema, das sie nicht direkt betrifft. Obwohl wissenschaftlich nicht erklärbar, aber vielfach in der Praxis bewiesen und angewandt, stellt sich bei der Aufstellung einer bestimmten Situation/der Familie etc. durch die vom Probanden selbst ausgewählten Stellvertreter eine Dynamik ein, die Menschen das sagen lässt, was sonst „unaussprechbar“ ist und wodurch sich oft eine Klärung der Problematik ergibt, die sonst nicht erreicht werden kann.
Zwei bis drei mal jährlich treffen wir uns an einem Samstagnachmittag zur Familienaufstellung in der Praxis. Meist finden bis zu drei Familienaufstellungen statt. Eine erfahrene Gruppe aus Laien und Therapeuten, stehen dann als sogenannte „Stellvertreter“ zur Verfügung. Sinnvoll ist es, im Vorfeld einer Aufstellung einmal selbst als Stellvertreter teilzunehmen, um zu schauen, ob man sich in dieser Therapieform wohlfühlt und wiederfindet!
Durchaus lassen sich auch andere persöniche Themen in einer Familienaufstellung behandeln z.B.:
- Was blockiert meinen Weg?
- Welche Information steht hinter meiner Krankheit?
- Warum gerate ich immer wieder in den selben privaten oder beruflichen Konflikt?